Der Begriff “Burnout” stammt aus dem Englischen „to burn out“ und bedeutet ausbrennen bzw. ausgebrannt sein. Aus medizinischer Sicht handelt es sich um ein Syndrom, also das gemeinsame Auftreten von unterschiedlichen Symptomen. Es beschreibt einen Zustand der totalen körperlichen, geistigen und emotionalen Erschöpfung.
Familie, Arbeit, Freizeit – in unserem Leben geht es häufig darum zu leisten. Wir absolvieren eine steile Karriere, sind die perfekten Eltern und Partner, halten uns körperlich fit und denken trotzdem, da geht doch noch was. Stress, Überforderung und Erschöpfung sind weitverbreitet und die Krankenkassen berichten stetig steigende Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von chronischem Stress, psychischen Erkrankungen und Burnout.
„Neun von zehn Arbeitnehmer fühlen sich von ihrer Arbeit gestresst und jeder zweite Bundesbürger fühlt sich im Laufe seines Arbeitslebens von Burnout bedroht.“
Was ein Burnout wirklich bedeutet, habe ich erst begriffen, als einer meiner besten Mitarbeiter, ein junger Familienvater, exzellenter Wissenschaftler, begabt und zuverlässig, eines Tages weinend vor mir saß.
Auch wenn die Aufmerksamkeit für psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz zunimmt, ist ein Burnout immer noch ein Tabuthema und die Betroffenen leiden häufig unter Schamgefühlen und haben Angst vor Stigmatisierung.
Was versteht man unter einem Burnout?
Der Begriff “Burnout” wurde 1969 von Christina Maslach erstmals verwendet. Er bezog sich ursprünglich auf Beschäftigte in sozialen oder Pflegeberufen und wurde mit den folgenden Hauptsymptomen beschrieben:
- Emotionale Erschöpfung: übermäßige Anspannung, Betroffene leiden unter Energielosigkeit, Antriebsschwäche und sind leicht reizbar
- Depersonalisation: negative Haltung und Zynismus, Betroffene zeigen eine zunehmende Gleichgültigkeit, Empathie- und Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen
- Verringertes berufliches Leistungsvermögen & Arbeitseffizienz: wenig Erfolgserlebnisse, Betroffene haben das Gefühl nichts bewirken zu können und zweifeln schließlich am Sinn ihrer Arbeit
In Jahr 2022 wurde das Burnout im Sinne von „Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann“ als offizielle Diagnose in die Liste der ICD-11* aufgenommen. Hier heißt es, dass der Begriff “Burnout” ausschließlich auf den Arbeitsplatz beschränkt sein sollte. Experten sehen das kritisch, da sich ein Burnout in den meisten Fällen nicht ausschließlich innerhalb eines Lebensbereiches entwickelt, sondern Konflikte in allen sozialen Rollen zu einem Burnout führen können.
Wie kommt es zu einem Burnout ?
Der Psychologe und Stressexperte Richard Lazarus betrachtet ein Burnout als eine Folge von Stress und inneren Konflikten, die aus Sicht der Betroffenen nicht erfolgreich bewältigt werden können. Die inneren und äußeren Anforderungen driften immer weiter auseinander und diese Diskrepanz führt schließlich zu einem Erleben von Überforderung und Ohnmacht.
Ein Burnout kann prinzipiell jeden Menschen treffen. Die Erkenntnisse zeigen jedoch, dass Menschen, die besonders motiviert, engagiert und leistungsorientiert sind, besonders häufig betroffen sind. Man spricht daher auch von der sogenannten „super achiever sickeness“. Hohe Ansprüche an sich, Perfektionismus und Schwierigkeiten in der Abgrenzung, verbunden mit der kontinuierlichen Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse sind die klassischen Risikofaktoren.
Kommt dir das bekannt vor? Gehörst du auch zu den Menschen die grundsätzlich mehr als 100% geben?
Ein Burnout entwickelt sich meist schleichend. Es beginnt oft mit eher unauffälligen Frühsymptomen und kann im Extrem zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Suizid führen. Oft missinterpretieren die Betroffenen die frühen Anzeichen eines Burnouts und merken erst sehr spät, dass es sich um mehr als “nur” Stress handelt.
Fühlst du dich häufig gestresst, müde und erschöpft?
Fragst du dich, ob deine Erschöpfung eher ein Zeichen von Stress oder schon ein Hinweis auf einen beginnenden Burnout ist? Dann kann dir der Burnout-Selbsttest von ZeiseCoaching, den ich zusammen mit Betroffenen entwickelt habe, vielleicht wichtige Hinweise geben.
Burnout, soweit muss es nicht kommen! Nimm deine Erschöpfung ernst, du kannst jederzeit gegensteuern und aus der Erschöpfungsspirale aussteigen. In unserer Zusammenarbeit lernst du einen gesünderen Umgang mit deinem Stress und wie du langfristig für eine gesunde Work-Life-Balance sorgst.
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* Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme 11. Revision 2022