Viele Menschen nehmen den Jahreswechsel zum Anlass, sich etwas vorzunehmen. Gesünder essen (49%), mehr Sport treiben (48%) und mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen (43%) das sind auch in diesem Jahr die Top 3 der guten Vorsätze.
Doch schon nach sechs Wochen haben 43 Prozent der Menschen ihre Neujahrsvorsätze schon wieder aufgegeben und nur jeder Fünfte hält seine guten Vorsätze länger als drei Monate durch. Das sagt zumindest die Statistik.
Woher kommt das eigentlich? Was macht uns das Dranbleiben so schwer?
Kurz gesagt: Unser Gehirn steht uns im Weg. 100 Milliarden Nervenzellen, die hoch koordiniert zusammenarbeiten, Sinneseindrücke verarbeiten, uns ermöglichen zu lernen und uns an die unterschiedlichsten Situationen anzupassen. Egal was wir tun, selbst wenn wir schlafen, unser Gehirn ist immer aktiv. Das hat seinen Preis. Obwohl es nur etwa zwei Prozent unseres Körpergewichts ausmacht, verbraucht unser Gehirn etwa 20 Prozent unserer Energie.
Evolutionär betrachtet war es für unser Überleben wichtig, unseren Energiebedarf möglichst niedrig zu halten. Deshalb liebt unser Gehirn automatisierte Abläufe – sogenannte Routinen – die ablaufen, ohne dass wir darüber nachdenken. Die meisten unserer täglichen Aktivitäten wie Zähneputzen, Kaffee kochen, zur Arbeit gehen, einkaufen usw. sind Routinen, unser Gehirn schaltet auf Autopilot und spart so Energie.
Wenn du nun neue Verhaltensweisen einführen möchtest, sagen wir, du möchtest dich zukünftig mehr bewegen, dann bedeutet das für dein Gehirn einen zusätzlichen Energieaufwand und dein Gehirn unterstützt dein Vorhaben zunächst nicht, denn du hast ja bisher auch ohne Sport ganz gut überlebt. Fazit, in den meisten Fällen gewinnt dein Gehirn im Energiesparmodus und du bleibst bei deiner bisherigen Routine, z.B. dem Sofa.
Was kannst du tun und wie es trotzdem gelingt!
Dazu braucht es laut Hirnforschung drei wichtige Erfolgsfaktoren: 1. Leidensdruck, 2. Belohnungserwartung und 3. Geduld. Hierbei geht es vor allem um die Frage nach deinem Wozu. Wozu möchtest du etwas in deinem Leben verändern? Wo liegen dein Schmerz, deine Angst, deine Sehnsucht und deine Lust, das sind deine stärksten Antreiber für Veränderung.
Wie du in drei Schritten erreichst, was du dir vorgenommen hast.
- Dein Leidensdruck: Hast du zum Beispiel regelmäßig Rückenschmerzen und kannst dich oft nicht mehr schmerzfrei bewegen? Oder leidest du unter chronischem Stress und suchst nach einer Möglichkeit regelmäßig Stresshormone abzubauen und ihre schädlichen Auswirkungen zu verringern? Wie sieht es bei dir aus? Hier geht es um deinen Schmerz, deine Ängste oder Nachteile, die groß genug sind, um den zusätzlichen Energieaufwand für deine Veränderung zu rechtfertigen. Mache dir bewusst, was passieren würde – was du verlieren könntest – wenn du deine guten Vorsätze nicht umsetzt.
- Deine Belohnungserwartung: Hier geht es um das, was du durch deine Veränderung gewinnst. Wie fühlt sich dein neues Leben ohne Schmerzen, mit mehr Beweglichkeit, Dynamik und Energie an. Male dir in allen Facetten aus, wie es sein wird, wenn du deine guten Vorsätze umsetzt. Gestalte dir eine große, erstrebenswerte Vision. Visualisiere dir dein neues Leben in allen Details und erinnere dich jeden Tag daran. Vielleicht führst du ein Journal, oder du gestaltest dir ein Visionboard. Feiere deine Erfolge – auch die kleinen – und belohne dich so viel und so oft wie möglich!
- Deine Geduld: Hier geht es um die konkrete Umsetzung, denn Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen. Dein Gehirn braucht Zeit, um eine neue Routine zu entwickeln. Es muss erst lernen, dass du es ernst meinst und dass sich der Energieaufwand lohnt. Hast du dir zum Beispiel vorgenommen, dich mehr zu bewegen, dann formuliere dein Ziel nach den SMART-Kriterien (siehe hierzu auch meinen Blog zum Thema Ziele erreichen), plane mehrere Monate ein und mache es jeden Tag. Experten sprechen von 66 bis 90 Tagen, die es braucht, um eine neue Routine in deinem Unterbewusstsein zu verankern.
Wie sieht es bei dir aus?
Hast du dir für das neue Jahr Ziele gesetzt? Ich möchte dich ermutigen, dranzubleiben. Veränderung ist möglich! Das Wichtigste ist, dass du dir klarmachst, wozu du eine Veränderung anstrebst. Du brauchst eine große Vision – eine Sehnsucht – darin liegt der Motor für deine Veränderung, alles andere ist Technik.
Nutze die drei Erfolgsfaktoren unterstütze dein Gehirn den Schalter umzulegen und eine neue Routine zu entwickeln. Von meinen Klient:innen höre ich oft: „Ich will ja, aber ich habe keine Zeit, und wenn ich Zeit habe, bin ich so erschöpft, dass ich keine Energie mehr habe.“
Du musst es nicht alleine schaffen. Lass dich unterstützen und buche hier ein kostenfreies Orientierungsgespräch. Es lohnt sich!